Brand im Schleizer Industriepark Greizer Straße    

Produktionsstätte der Firma Docter Optics ausgebrannt

Einsatzalarm FFw Schleiz und Möschlitz: 01:31 Uhr 

Notruf bei der Polizei Saale- Orla in der Nacht vom 20.03.2007 zum 21.03.2007 um 01:20 Uhr:

" Hier brennt's, schickt bitte schnell die Feuerwehr!"

Wie war es nun mit den  5 "W"?  

Glücklicher Weise kamen kurz darauf weitere Notrufe bei der Rettungsleitstelle und auch bei der Polizei herein und man konnte schnell reagieren.

Die Kameraden der Feuerwehr Schleiz waren teilweise erst 3 Stunden im Bett, nach ihrer routinemäßigen Maschinistenausbildung am Dienstag Abend. Mehr oder weniger unsanft wurden sie durch die Alarmmeldeempfänger aus dem Schlaf gerissen. Schnell eilten sie zum Gerätehaus. Doch irgend etwas war anders wie gewohnt in diesem Winter. Es hatte geschneit und die Straßen waren teilweise gefährlich glatt.

Bereits 9 Minuten nach Alarmierung waren die ersten Einsatzkräfte vor Ort. Schon bei der Anfahrt waren deutlich die aus den "Oberlichtern" der Produktionshalle schlagenden Flammen zu erkennen.

Erstes Aufatmen, keine Personen mehr im Objekt.

Alle Mitarbeiter der Produktionsfirma hatten bereits das Objekt verlassen. Ein Mitarbeiter hatte sich bei der Befreiung einer Kollegin Schnittwunden an der Hand an einem zuvor eingeschlagenen Fenster zugezogen und wurde umgehend vom Rettungsdienst versorgt. Die starke Rauchentwicklung hatte die bereits zuvor eintreffenden Beamten der PI Saale- Orla zur Räumung der angrenzenden Firma STS gezwungen. Die Produktion musste unterbrochen werden.

Die Einsatzleitung entschied sich sofort zu einer Abschnittbildung. Somit konnte gleichzeitig von beiden Seiten der Produktionshalle ein Löschangriff vorbereitet werden. Während die Drehleiter auf der Nordseite in Stellung ging, wurde ein Innenangriff über das südlich gelegene Haupttor zum Brandherd vorgenommen. Der Schwerschaumangriff zeigte rasch Wirkung, relativ schnell konnten die Flammen unter Kontrolle gebracht werden.

Leider steht im Gelände des Industrieparks nur ca. 800 Liter Wasser pro Minute über das Hydrantensystem zur Verfügung. Der Aufwand für den Aufbau einer "Langen Wegstrecke" zur "Wisenta" stand jedoch nicht im Verhältnis zum vorgefundenen Schadensbild und wurde vom Einsatzleiter nur für den Fall einer massiven Brandausbreitung geplant.

Durch die Rettungsleitstelle waren neben den Schleizer Kameraden auch die aus Möschlitz und Tanna zur Unterstützung alarmiert worden. Deren Aufgabengebiete waren der Aufbau von Schlauchleitungen und die Versorgung der Drehleiter mit Löschwasser über Fahrzeugtanks. Gegen 3:10 Uhr konnten sie wieder aus dem Einsatzgeschehen genommen werden und fuhren zurück zu ihren Standorten.

Der Einsatz des Überdrucklüfters zeigte binnen Minuten Wirkung und die Halle wurde entraucht. Somit konnten Restlöscharbeiten effektiver stattfinden und die bereits angereiste Kriminalpolizei der PD Saalfeld ihre Arbeit beginnen.

Nach Angaben der Polizei entstand ein erheblicher Sachschaden der mit mehreren hunderttausend Euro beziffert wurde. Aus Sicht der Feuerwehr besteht im unmittelbaren Brandbereich Einsturzgefahr der Deckenkonstruktion. Die Maschinen scheinen größtenteils unbrauchbar zu sein. Problematisch für den Einsatz waren die größeren Mengen Kühlmittel (über 1000 Liter), die als eine brennbare Emulsion bezeichnet wurden. Diese Flüssigkeit könnte auch mit maßgeblich für die Ursache des Brandes verantwortlich  sein, ohne den ermittelnden Beamten vorzugreifen.

Der Einsatz zog sich bis in die Morgenstunden hin. Die meisten Kameraden der Schleizer Feuerwehr konnten nach Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft sowie Fahrzeug- und Gerätereinigung pünktlich ihrer geregelten Arbeit nachkommen.

Vielen Dank an alle Einsatzkräfte aus Schleiz, Möschlitz und Tanna für die gute Zusammenarbeit!!!