"Wohngebäudebrand" in Reinsdorf (Gemeinde Moßbach)

 

14.10.2006  05:52 Uhr - 11:00 Uhr

Ihren Samstagvormittag hatten sich die rund 70 Einsatzkräfte der Feuerwehren Schleiz, Plothen, Chursdorf, Moßbach und Triptis wohl etwas anders vorgestellt - bis noch lange vor dem eigentlichen Aufstehen die Alarmmeldeempfänger und Sirenen in den betroffenen Orten schrillten.

In Reinsdorf (Ortsteil der Gemeinde Moßbach) sollte nach ersten Informationen ein Wohnhaus brennen. Richtigerweise hatte die Rettungsleitstelle auf Grund der langen Anfahrtswege mehrere Feuerwehren gleichzeitig alarmiert.

Die eintreffenden Kameraden der FFw Moßbach konnten schnell nach Erkundung der ersten Lage den nachrückenden Kräften aus Schleiz und Triptis leichte Entwarnung geben. Noch brannte der hintere Abschnitt des Vier- Seiten- Hofes nur begrenzt auf wenige Räume.

Dem eintreffenden Schleizer SBI übergab in Absprache der schon anwesende Wehrführer aus Moßbach  die Einsatzführung. Schnell wurde klar, das die vor allem im Deckenbereich zwischen Erdgeschoß und Obergeschoß schwelenden Brandnester schnellsten bekämpft werden mussten um eine Brandausbreitung in Richtung Dach zu verhindern. Immerhin bestand anfangs die Gefahr, das der gesamte Vier- Seiten- Hof auf Grund der Bebauung Opfer der Flammen werden konnte.

Währendessen bis dahin bereits versucht wurde, vom Hof aus die Flammen im Erdgeschoß zu bekämpfen, wurden Innenanriffe von mehreren Seiten gleichzeitig vorgenommen. Im Verband arbeiteten die Kameraden aus allen beteiligten Wehren gemeinsam unter einem Dach, das Zusammenspiel klappte bestens. (Vielen Dank an jedem einzelnen Kameraden)

Eine unter den Füßen nachgebende Decke wurde einem Angriffstrupp im Obergeschoß zu Verhängnis und ein Kamerad dabei leicht verletzt  - ein bedauerlicher Zwischenfall der nicht passieren sollte, aber leider nie ganz auszuschließen ist. Schnell wurde der betroffene Kamerad durch die vor Ort anwendenden Rettungssanitäter vom DRK Schleiz ambulant versorgt.

Durch taktisch koordiniertes Vorgehen wurde der Schaden auf das vorgefundene Maß begrenzt, eine Brandausbreitung konnte verhindert werden.

Schon während der Brandbekämpfung musste der Schleizer Einsatzleiter mit der ablehnenden Unterstützung der Besitzerin (oder Bewohnerin) gegenüber der Feuerwehr ankämpfen. So dauerte es einige Minuten, bis er genaue Auskünfte über die mögliche Zugänge zum eigentlichen Brandherd bekam und dann schließlich der Zugang über ein Seitengebäude ermöglicht wurde. Ein fataler Fehler. Der Innenanriff ins Obergeschoß wäre für den abgestürzten Kameraden über diesem Zugang wesentlich gefahrloser gewesen.

Durch die vorgehenden Angriffstrupps im Obergeschoß wurde während der Brandbekämpfung ein lebloser Hund in einem der Brandräume gefunden. Über die Todesursache kann bisher noch nichts gesagt werden, eine Rauchgasvergiftung ist allerdings sehr wahrscheinlich.

Im Nachgang wurde die Feuerwehr Schleiz von der Geschädigten angerufen, man solle weder Anschrift noch Bilder im Internet veröffentlichen. Dieser Aufforderung werden wir nicht nachkommen. Rund 70 Kameraden waren für die Rettung dieses Bauernhofes im Einsatz, rund 70 Familien mussten fast bis in die Mittagsstunden auf ihre Feuerwehrfrauen und Männer verzichten, weil ein Feuer gelöscht werden musste, dessen Ursache zwar noch unbekannt ist, worüber sich die beteiligten Kameraden aber keinesfalls wundern.

Wir haben das Recht zu informieren, die genaue Anschrift bleibt aber unserseits unbekannt. Bereits in den frühen Morgenstunden haben die Rundfunksender schon über den Brand informiert. Auch die Bürger der Gemeinde Moßbach haben das Recht zu wissen, warum früh morgens die Sirene im Ort aufheulte und mehrere Einsatzfahrzeuge durch den Ort aus mehreren Richtung kommend fuhren.

Im Übrigen:  Danke sagen wäre bestimmt besser gewesen als ein Geheimnis aus dem Geschehenen zu machen.

Die letzten Schleizer Einsatzkräfte verließen nach Herstellung der Einsatzbereitschaft gegen 11 Uhr das Gerätehaus.