Großbrand im Ortsteil Oberböhmsdorf

Quelle:  OTZ, Anzeigenteil 16.09.2006

 

 

10.09.2006  12:24 Uhr - 18:23 Uhr

Jeder Mensch hat so seine Methode sich irgend etwas zu merken. Eselsbrücken helfen den Einen, Andere können sich speziell Zahlen und Daten gut merken. Schon als Kleinkind weiß man wann Weihnachten ist und ein Datum wie den 11. September merkt man sich sein ganzes Leben lang, auch wenn man nicht gerade an jenem Tag Geburtstag hat.

Speziell einige Bewohner des Schleizer Ortsteiles Oberböhmsdorf wird jedoch der Tag vor dem 11. September mindesten genau so in Erinnerung bleiben. Ein schrecklicher Tag für die Betroffenen des Großbrandes in der Dorfmitte des schönen idyllischen Ortes an der historischen Rennstrecke "Schleizer Dreieck".

Währenddessen die angrenzenden Familien noch mit einem blauen Auge davongekommen sind und sich die Schäden in Grenzen halten, haben zwei Familien nicht nur Sachwerte in Größenordnung verloren. Besonders traurig ist dabei der Verlust eines Schäferhundes. Ruinen, Schutt und Asche zeugen auch Tage danach vom für die Betroffenen immer noch unfassbaren Ereignis. Eine Urasche konnte bislang nicht festgestellt werden.

Um 12:26 Uhr wurden die Freiwilligen Feuerwehren Oberböhmsdorf und Schleiz zu einem Garagenbrand alarmiert. Kurze Zeit später wurde die FFw Möschlitz nachalarmiert. Die schon 5 Minuten später ausgerückten Schleizer Einsatzkräfte konnten bereits am Ortsrand der Kreisstadt erkennen, dass es sich hierbei nicht nur um einen Garagenbrand handeln konnte (Bild 1). Beim Eintreffen der Schleizer Wehrführung standen bereits zwei über Eck stehende Scheunen und ein Teil eines Wohnhauses im Vollbrand. Die Kameraden aus Oberböhmsdorf hatten  inzwischen ihre TS in Stellung gebracht und eine Schlauchleitung war im Aufbau.

Besonders problematisch war, das alle umliegenden Objekte unmittelbar an die brennenden Scheunen angrenzten. Brandgiebel konnten bislang den Flammen trotzig gegenhalten. Das Überspringen der Feuersbrunst stand jedoch an allen Seiten unmittelbar bevor oder war bereits schon erfolgt. Nur durch das beherzte Vorgehen der Einsatzkräfte und der perfekten Koordination vor Ort konnte eine Schadensausbreitung gleichzeitig an allen drei Stellen verhindert werden konnte. Riesige Holzstapel unmittelbar an den brennenden Objekten gaben zusätzlich Nahrung für die Flammen und mussten während der Löscharbeiten mit einen Lader auseinander gezogen werden.

Der gezielte Einsatz von Schwerschaum und die Taktik der Einsatzleitung gingen auf. Der Brand war nach ca. 45 Minuten unter Kontrolle.

Die Kameraden aus Tanna wurden schon wenige Minuten nach Eintreffen der Einsatzleitung zusätzlich angefordert, da anfangs noch völlig unklar war, wie sich das Feuer beherrschen lässt. Ein Team vom Rettungsdienst kümmerte sich um insgesamt drei Personen mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung.

Zeitgleich waren 4 Feuerlöschpumpen im Einsatz und es konnte fast ausschließlich mit Wasser aus dem Feuerlöschteich und einem Bergwerksstollen gelöscht werden.

Insgesamt waren 78 Einsatzkräfte von Feuerwehr, DRK und Polizei im Einsatz. 910 Meter Schlauchleitung, 160 Liter Schaumbildner und 7 Strahlrohre waren im Einsatz, natürlich mit allerhand Zubehör. Ein Polizeihubschrauber unterstützte mit einer Wärmebildkamera das aufspüren von Brandnestern speziell in den Dachbereichen der angrenzenden Gebäude.

Die Schleizer Bürgermeisterin, Frau Heidemarie Walther und der Leiter des Schleizer Ordnungsamtes, Herr Andreas Rieger, eilten zum Ereignisort um die Unterstützung der Stadt Schleiz zu organisieren.

Die Einsatzführung der Feuerwehr Schleiz bedankt sich bei allen Kameraden der Feuerwehren Oberböhmsdorf, Möschlitz, Tanna und Schleiz, der Polizei und dem Rettungsdienst (DRK) für die hervorragende Zusammenarbeit.

Sie bedankt aber sich auch bei den Familien, die trotz wunderschönem spätsommerlichen Wetter wieder einmal den gesamten Sonntag Nachmittag bis in die späten Abendstunden auf ihre Väter, Ehemänner oder Freunde verzichten mussten.

Noch während der Reinigungs- und Aufräumarbeiten im Schleizer Gerätehaus wurden die Kameraden zu einen neuen Einsatz alarmiert.... 

                                                                   ........an einem Tag, den viele nicht so schnell vergessen werden.