Einsatzbericht

                                            Autobahn in Flammen

                                                                  14.10.2005

 

  Fast wie im Film, die Katastrophe fängt gewöhnlich klein an und wächst stetig und schnell. Genau so, oder so ähnlich war's wohl auch am Freitag (14.10.2005) früh auf der Bundesautobahn 9 Nähe Schleiz.

Ein Laster, beladen mit Haushaltsartikeln, von elektronischen Produkten über Matratzen, Decken und Anderem, fährt von der Anschlussstelle Lobenstein kommend die Autobahn entlang in Fahrtrichtung Berlin. Von einem Kollegen wird der Fahrer auf einen Brand im hinteren Fahrzeugbereich aufmerksam gemacht. Sofort hält Dieser auf dem Standstreifen und das Unglück nimmt seinen Lauf. Schnell schlagen die Flammen hoch und das Fahrzeug brennt lichterloh. Der Fahrer selbst alarmiert die Feuerwehr über die Rettungsleitstelle. Um 04:52 Uhr werden die Kameraden der Feuerwehr Schleiz aus dem Schlaf gerissen.

Warum auch immer, die Kameraden werden auf die Autobahn km 226 Richtung Berlin zu einem brennenden Lkw- Hänger gerufen.

Bei der Anfahrt ist in der "Seng" (Nähe Schleiz) der Feuerball im Frühnebel schon deutlich zu erkennen. Die nächste Meldung der Polizei an die Leitstelle und danach an alle Schleizer Einsatzkräfte gibt Grund zum Nachdenken. "Der Tank ist geschmolzen, die Autobahn brennt", so der Funkspruch. Schnell wird klar, ein Hänger ist das wohl nicht, was sich so deutlich glutrot am Nebelrand spiegelt. Der "Hänger" hat sicherlich auch Fahrerhaus und Motor, gehörend zum brennenden Tank.

Bei der Ankunft der Einsatzkräfte wird klar, 3000 Liter Wasser und dazugehöriger Schaum wird wohl nicht reichen um den Flammen deutlich restlos die Nahrung zu nehmen. Die Feuerwehren Möschlitz und Hirschberg werden zur Unterstützung nachalarmiert.

Der Diesel des geschmolzenen Tankes hatte sich währenddessen brennend über alle drei Fahrspuren bergeinwerts seinen Weg gesucht. Mit Schwerschaum und unter schwerem Atemschutz werden rasch die meterhohen Flammen bekämpft. Ein Entleeren des Fahrzeuges bleibt unumgänglich um alle Glutnester beseitigen zu können. Die Tanklöschfahrzeuge pendeln mehrfach zwischen Wasserentnahmestelle und Einsatzort hin und her.

Zum Abschleppen des Fahrzeuges wurde dann eine Firma beauftragt. Stundenlang halfen die anwesenden Kameraden bei der Bergung der Ladung und beim Reinigen der Fahrbahnen.

Inzwischen hatte es im Rückstau des Einsatzes auch schon mehrer Folgeunfälle gegeben. Zum Binden ausgelaufener Flüssigkeiten wurden dann die Einsatzkräfte an den km 227 Richtung Berlin um 09:43 Uhr gerufen.

Das schon im Gerätehaus vorbereitete Frühstück sollte dann bis Mittag auf sich warten lassen. Die Einsatzkräfte waren geschafft und hungrig als der Einsatz gegen 11:25 Uhr beendet war. Doch kurz darauf, um 11:32 Uhr, trafen die Einsatzkräfte bekannte Gesichter und Fahrzeuge wieder. Der gerade aufgeladene, abgebrannte Lkw war unter der Mönchgrüner Autobahnbrücke verkeilt. Tieflader mit Ladung zu hoch. 3,60 m konnte man deutlich am Höhenschild der Brücke ablesen.

So sollte das Rettungsgerät auch noch zum Einsatz kommen. Mit Schere und Spreizer wurde nun der verbrannte Lkw auf passende Höhe gebracht. Um 12:15 war dann auch dieser Einsatz beendet.

Nach einem Mittagessen konnten die Kameraden aber noch lange nicht nach Hause gehen. Herstellung der Einsatzbereitschaft heißt, nicht nur alles sauber zu machen und  die Fahrzeuge bestücken. Wäsche waschen, Atemschutzflaschen füllen, Schläuche waschen aber auch Dinge wie Einsatzberichte schreiben und Internet aktualisieren gehören auch noch dazu. Gegen 16:00 Uhr waren dann die meisten Einsatzkräfte zu Hause.

Ja und die Arbeitgeber? Irgendwie sind sie es schon gewohnt, "heute kam mein Mitarbeiter gleich gar nicht auf Arbeit" - werden sie wohl denken. Wir danken daher wieder einmal für das Verständnis.