Nach Brand in München: Schleizer Feuerwehr unterstützt erneut Filmproduzenten |
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19.09.2019 Nach einem Wohnungsbrand in einem Wohnblock in München mit 10 verletzten Personen am 18.09.2019 unterstützten die Kameraden der Schleizer Feuerwehr erneut den Fernsehsender RTL bei einer Nachstellung eines Brandes. Diesmal war ein E-Scooter (Elektroroller) ursächlich für das Feuer ermittelt worden.
Letztlich kann man davon ausgehen, dass die Überhitzung des Akkus durch technischen Defekt ausging, auch wenn natürlich beim Laden die Akkus schon durch die Stromzufuhr erhitzt werden. Die Reaktion im Akku stellt zudem die Einsatzkräfte der Feuerwehren vor neue Herausforderungen, wie auch schon mehrere Elektro-Autobrände zeigten. Dort werden natürlich wesentliche höhere Kapazitäten gespeichert, als bei E-Scooter. Spannungen bis zu 600 Volt, extrem hohe Ladeströme und endstehendes Knallgas bei Überhitzung führen auch die Feuerwehren zu völlig neue Löschmethoden, auf die allerdings bisher kaum jemand vorbereitet ist. Zudem hat es in Akkufahrzeugen schon immer wieder innere Reaktionen gegeben, die Einsätze von Feuerwehren bis zu vier Tage nach sich zogen. Im vorliegenden E-Scooter- Experiment löschten die Kameraden den Brand mittels Haftschaumlöscher.
Auch Akkus von Handys führten schon
mehrfach zu Bränden, vor allem während Ladevorgängen. Laden Sie
diese deshalb bitte nur auf möglichst feuerfesten Untergründen. Wir bedanken uns bei allen Beteiligten für die gute Zusammenarbeit.
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hier ein paar Bilder |
Die Kameraden untersuchen den E-Scooter und deren Batterie |
1. Versuch mit Überspannung: 230 Volt satt 24 Volt |
2. Versuch mit Zerstörung des Akkus: Reaktion im inneren der Batterie |
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Bericht der OTZ vom 23.09.2019 |
E-Rooler-Experiement: Dreharbeiten mit der Schleizer Feuerwehr |
Wie brandgefährlich
ein beschädigter Lithium-Ionen-Akku ist, konnten am Donnerstagnachmittag
zwei SPD-Politikerinnen und ein Kamerateam von RTL bei der Schleizer
Feuerwehr erleben. Eigentlich wollte
sich die SPD-Bundestagsabgeordnete Elisabeth Kaiser mit ihrer
Parteifreundin und Landtags-Direktkandidatin Christel Werner nur über
die Arbeit und Nöte der Schleizer Feuerwehr unterhalten. Wie sich eine
Stützpunktfeuerwehr auf neue Gefahren im Rahmen der Ausbildung
vorbereitet, konnten sie mit eigenen Augen beobachten. Denn ein Filmteam
hatte kurz zuvor die Schleizer Feuerwehr gefragt, ob sie spontan den
Brand eines E-Rollers nachstellen könnten, um für das TV-Magazin
„Explosiv“ einen Beitrag zu drehen. Am Mittwoch war in München ein
solcher Roller mit Elektroantrieb beim Ladevorgang des Akkus in einer
Wohnung in Brand geraten, wodurch zehn Menschen verletzt wurden. Der vom Kamerateam
mitgebrachte Roller wurde im ersten Versuch absichtlich falsch geladen.
Statt einer Spannung von 24 Volt wurde der Akku mit 230 Volt geladen –
wie es bei einem defekten Ladenetzteil vorkommen könnte. Außer, dass die
Sicherung des Feuerwehrgerätehauses heraussprang, passierte jedoch
nichts. In einem zweiten
Versuch wurde dann die Beschädigung des Stromspeichers – der so viel
Energie fasst wie zehn große Mobiltelefone – simuliert. Denn durch
Stürze, Erschütterungen und Verarbeitungsfehler können die Membrane,
welche die Pole innerhalb des Akkus trennen, beschädigt werden. Um dies
nachzustellen, wurden mit einer Bohrmaschine drei Löcher durch das
Trittbrett des Rollers in den Stromspeicher gebohrt. Schon nach wenigen
Sekunden stieg weißer Rauch auf, der stetig mehr wurde. Nach ein paar
Minuten schien die Reaktion innerhalb des Stromspeichers abzuklingen,
woraufhin zwei weitere Löcher gebohrt wurden. Daraufhin
kontrollierte Stadtbrandmeister Ronny Schuberth mit einer
Thermalscan-Wärmebildkamera die Temperaturentwicklung innerhalb des
Akkus. Zeigte das Messgerät zuerst nur 45 Grad Celsius an, als weißer
Rauch aufstieg, waren es wenige Momente später mehr als 600 Grad
Celsius, als sich die Rauchgase explosionsartig entzündeten. In wenigen
Augenblicken stand das gesamte Gerät in Flammen. Mit einem Schaumlöscher
wurde der Brand daraufhin gelöscht. Die chemische Reaktion im
Stromspeicher konnte dabei allerdings nicht beendet werden. „Wenn so ein
Akku anfängt zu qualmen, ist der Brand nicht mehr aufzuhalten“, erklärte
Stadtbrandmeister Schuberth. Daher warnt er, jegliche Geräte, die über
solche Stromspeicher verfügen, in der Nähe von brennbaren Material zu
lagern. „Ein Keller ist kein geeigneter Ort zur Aufbewahrung, weil der
Rauch nach oben steigt und Rettungswege unbrauchbar machen kann“, rät
Schuberth. Am geeignetsten sei wohl eine Garage oder ein Schuppen.
Sollte beobachtet werden, dass aus einem akkubetriebenen Gerät Rauch
aufsteigt, sollte in jedem Fall die Feuerwehr alarmiert werden. Wenn
ohne Eigengefährdung möglich, sollte versucht werden, das Gerät ins
Freie zu bringen. „Sollte aus einem Elektroauto Rauch aufsteigen, muss
sofort das Weite gesucht werden, weil die Gefahr einer Knallgasexplosion
unmittelbar besteht“, erklärt der Stadtbrandmeister. Christel Werner und
Elisabeth Kaiser zeigten sich beeindruckt von dem Ausbildungsengagement.
Sie unterstrichen aber auch, dass mehr Möglichkeiten geschaffen werden
müssten, die Freiwilligen Feuerwehren zu unterstützen. Zum Beispiel
durch neue Strukturen, in denen die Freiwilligen Feuerwehren einen
eigenen Vertreter abseits von Gewerkschaft und Feuerwehrverband zur
Politik erhielten. Besonders wichtig sei jedoch, dass Einsatzkräfte, die
viel Arbeit in den Freiwilligen Feuerwehren leisten, entlastet werden.
Stadtbrandmeister von Stützpunktfeuerwehren hätten nicht nur enorme
Verantwortung, sondern auch riesigen Verwaltungsaufwand und leisten
ihren Dienst dabei komplett ehrenamtlich. Dabei stießen sie an ihre
Grenzen. Eine Teilanstellung bei der Stadt sollte neben dem Hauptberuf
möglich gemacht werden. Dies scheitere an Qualifikationsvoraussetzungen
und gesetzlichen Regelungen. „Ich bin ganz klar dafür, dass eine
besondere Qualifikation eingeführt werden kann, um eine Anstellung über
die jeweilige Stadt zu ermöglichen. Wenn Lehrer als Quereinsteiger
angestellt werden können, so muss doch auch für den Feuerwehrbereich
eine Lösung gefunden werden“, sagt die SPD-Landtags-Direktkandidatin des
Saale-Orla-Kreises. |