Fortbildung bei der Schleizer Feuerwehr
Ausflug zu den beiden größten Nachwende- Bauprojekten Thüringens
 
 
01.10.2016
Einmal im Jahr ist die Schleizer Feuerwehr zeitlich begrenzt und geplant nicht einsatzbereit und zwar immer dann, wenn der Jahresausflug stattfindet. Doch wer nun an reine Party und Spaß denkt, den muss man dann etwas enttäuschen.
Diesmal war es mehr eine Informations- und Fortbildungsveranstaltung, die mitten in den Thüringer Wald zu den kleinen beschaulichen Örtchen Goldisthal führte.
Genau dort treffen die beiden größten Nachwende- Bauprojekte Thüringens aufeinander. Während das Pumpspeicherwerk Goldisthal schon mehrere Jahre Energie aus dem 250m unter der Erdoberfläche befindlichen Kraftwerk fördert, ist die in einer Tunnel- Brücken Kombination direkt vorbeiführende ICE- Strecke Berlin- München noch im Probebetrieb, zumindest in dem Abschnitt Erfurt- Ebensfeld (VDE 8.1).
Beide Projekte waren Ziel der Einsatzkräfte und Alterskameraden der Schleizer Feuerwehr.

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Der Tag begann nach einem gemeinsamen Frühstück gegen 10:45 Uhr in Schleiz mit einem Bus der KOMBUS- GmbH, ein jahrelanger Partner der Schleizer Feuerwehr. Fahrer Franz fuhr die 40 teilnehmenden Einsatzkräfte und Alterskameraden  vorbei an schönen Landschaften mitten in den Thüringer Wald.
Beim ersten Teil des sehr informativen Ausflugstages, dem Besuch des Pumpspeicherwerkes, handelte es sich eher um eine Schulungsmaßnahme, schließlich befinden sich allein im Schleizer Stadtgebiet zwei Pumpspeicherwerke (Bleiloch und Wisenta) und im Stützpunktbereich ein weiteres in Burgkhammer. All die Kraftwerke und weitere im Bereich Hohenwarte werden von Goldisthal aus gesteuert und überwacht. Mit einem örtlich bereitgestellten Bus fuhren alle nach einer Einweisung und ersten Informationen über einen Kilometer durch den Berg, um am Unterbecken weitere Informationen zu erhalten. Anschließend ging die Fahrt wieder ins Berginnere, zum Herzstück der Stromerzeugung. Das Kraftwerksgebäude mitten im Berg, eine Meisterleistung der Ingenieurskunst und ein Mamut-Projekt zugleich. Die angereisten Kameradinnen und Kameraden der Schleizer Feuerwehr kamen aus dem Stauen fast nicht mehr heraus.

Nach einer kurzen Stärkung sollte der zweiten Höhepunkt des Tages folgen. Die Besichtigung der ICE- Strecke mit vorheriger Informationsveranstaltung stand auf der Ausflugsplanung. Sehr anschaulich wurde durch dem DB- Mitarbeiter Herrn Fröbel das Projekt der ICE- Strecke mitten durch Thüringen vorgestellt. Mit dem Bus der KOMBUS GmbH ging es anschließend hinauf zur Brücken- Tunnelkette. Es ist kaum aus vorstellbar, was man dort geschaffen hat. 22 Tunnel, 28 Brücken allein im Thüringer Abschnitt dieser ICE- Strecke, mit jener man die Fahrzeit Berlin- München deutlich verkürzen kann. Natürlich stand das Thema Sicherheit und mögliche Rettung von verunfallten Menschen aus den Zügen im Interesse der Einsatzkräfte der Schleizer Feuerwehr. Daher wurde auch ein Rettungstunnel besichtigt.
Da die Strecke schon im Probebetrieb läuft, sind diese Art Besichtigungen nun bald nicht mehr möglich. Kilometerweit fuhren die Schleizer mit ihrem Bus über Bau- und Rettungszufahrten und erhielten sehr ausführliche Informationen. Ganz nebenbei wurde dann ein drittes Großprojekt besucht. Was kaum jemand weiß, ziemlich parallel zur ICE- Strecke verläuft nämlich einen nagelneue
380 KV- Stromtrasse, die letztes Jahr in kürzester Bauzeit errichtet wurde. Somit ist Goldisthal wohl eines der kleinsten Orte der Welt, wo solche Großprojekte aufeinandertreffen.
Erst gegen 21:00 Uhr waren die Einsatzkräfte und Alterskameraden wieder zurück in Schleiz. Mit einem deftigen Abendbrot und noch vielen auswertenden Gesprächen wurde der Abend dann beendet.

Die Kameradinnen und Kameraden der Schleizer Feuerwehr bedanken sich:

- bei unseren Frauen, die das Frühstück vorbereiteten
- bei der Firma KOMBUS- GmbH für die kostengünstige Bereitstellung der Busse, sowie beim Fahrer Franz
- bei der Firma Vattenfall für die kostenfrei Führung durch das Pumpspeicherwerk, sowie bei dessen Vertrags- Busunternehmen, jenes uns durch den Berg fuhr
- bei der Deutschen Bahn, hier speziell bei unserem Reiseführer Herr Fröbel, für die kostenfreie Führung und die infomationsreiche Veranstaltung
- bei der Firma Direktvermarktung Hirsch aus Oettersdorf, für die gute Abendverpflegung

Außerdem danken wir den Feuerwehren Möschlitz, Triptis und Tanna, die während der Abwesenheit der Schleizer Feuerwehr die Einsatzbereitschaft für die Aufgaben der Schleizer Einsatzkräfte übernommen hatten.