Jahreshauptversammlung 2014
Feuerwehr Schleiz übt Kritik an Polizeiunterstützung auf A9
 
 
 
Jeweils 50 Jahre Mitglied in der Freiwilligen Feuerwehr Schleiz
Günther Kanz (links), Klaus Wieduwilt (mitte)
es gratuliert der Schleizer Bürgermeister Jürgen K. Klimpke (rechts)
 
 
Bericht der Ostthüringer Zeitung (OTZ) am 11.03.2014

 

Die rund 160 ehrenamtlichen Schleizer Einsatzkräfte der Stadt und der Ortsteile rückten im vergangenen Jahr zu 181 Einsätzen aus. Personelle Einsatzbereitschaft nicht verbessert. Deutliche Kritik an Polizeiunterstützung auf der Autobahn.

Porträt

Schleiz. Zuerst kommt immer der Dank an die, die ihn verdient haben: die Familien und Partner, die einen Feuerwehrmann oder eine -frau an ihrer Seite ­haben, und damit leben müssen, dass der Alarm zur unpassenden Zeit losgehen kann. Der Dank an Arbeitgeber, die wissen, was sie von einer freiwilligen Feuerwehr haben und deshalb Mitarbeitern im Einsatzfall frei geben. Und der Dank an die Kommunalpolitik, die viel Geld in die Hand nimmt, um die Feuerwehr technisch auf der Höhe der Zeit zu halten.

Dieser Dank stand auch an der Spitze der Jahreshauptversammlung der Schleizer Feuerwehr am vergangenen Freitag, und er wurde von Bürgermeister Klimpke, dem Oettersdorfer Bürgermeister Carl, Landrat Fügmann sowie Kreisbrandin­spektor Thiersch an die Wehren zurückgegeben.

Stadtbrandmeister Ronny Schuberth nannte aber auch deutliche Brandstellen bei der Feuerwehr. Es ist vor allem die personelle Einsatzbereitschaft der Wehren, die sich trotz intensiver eigener Bemühungen nicht verbessert habe. "Sie ist aber noch nicht existenziell gefährlich", räumte Schuberth ein. Probleme sind die geringere Verfügbarkeit von Einsatzkräften während der Arbeitszeiten und die Einsatzfähigkeit kleinerer Feuerwehren im Umland.

Das weitaus größere Problem für die Schleizer Feuerwehr ist die Autobahn. Seit der Einrichtung einer Autobahn-Polizeiin­spektion am Hermsdorfer Kreuz ist offenbar das eingetreten, was seitens der Einsatzkräfte befürchtet wurde - die Anfahrzeiten sind so lang, dass die Hilfskräfte selbst lange schutzlos auf der A9 agieren müssen. "Es kann und darf nicht sein, dass Einsatzkräfte von Rettungsdienst und Feuerwehr ohne polizeiliche Sicherung arbeiten müssen", gab Ronny Schuberth bei allem Dank der Polizei mit auf den Weg. Davon nahm er die Inspektion Saale-Orla ausdrücklich aus und bezeichnete es als "Politikum", dass die Polizei aus Schleiz der Feuerwehr auf der Autobahn nicht mehr helfen könne und dürfe.

Zur erfreulicheren Statistik gehört, dass für die Feuerwehren 2013 rund 180"000 Euro ausgegeben wurden, davon knapp 23"000 Euro für neue Investitionen. Fast 66"000 Euro konnten durch Einnahmen aus kostenpflichtigen Einsätzen oder freiwillige Leistungen erwirtschaftet werden. Im Rahmen der Maschinistenausbildungen wurden Wartungs- und Pflegemaßnahmen an der Einsatztechnik der Schleizer Feuerwehren selbst durchgeführt. Dadurch spare die Stadt jährlich bis zu 15"000 Euro, rechnete Schuberth vor.

Ein Dankeschön ging an die Stadt Schleiz und das Feuerwehrmitglied Frank Reißig, der im städtischen Bauhof beschäftigt ist. Er hat im Jahr 2013 insgesamt 602,75 Stunden erbracht für Wartungs- und Pflegearbeiten an Technik und Gerätehäusern der Stadt Schleiz. Das entspricht etwa 40 Prozent seiner Arbeitszeit, betonte Schuberth.

Die Wehren wurden 2013 zu insgesamt 181 Einsätzen gerufen, davon mussten in 22 Fällen auch Ortsteil-Feuerwehren ran. In 124 Fällen war es technische Hilfeleistung, Gefahrgutbeseitigung und Amtshilfe, 37 Einsätze waren Brände und sieben Mal lösten Brandmeldeanlagen falschen Alarm aus. Viele Stunden absolvierten Mitglieder der Wehren für Aus- und Weiterbildung, Übungen und Jugendarbeit, ebenso bei Aktionen des Feuerwehrvereins.

Vertreter der Schleizer Wehren zogen Bilanz, den größten Anteil hatte Axel Wöhrle als Wehrleiter der Stützpunktfeuerwehr. Wöhrle hatte neben der Einsatzstatistik und den Aktivitäten zur Nachwuchsgewinnung auch eine bedenkliche Information. So soll eine Lehrerin die Bitte eines Schülers um Freistellung von einer Klassenfahrt am 25. Januar 2014 wegen einer Feuerwehrausbildung mit: "Da hast du aber eine schöne Ausrede", vor versammelter Klasse quittiert haben. Thomas Fügmann griff das als völlig inakzeptabel auf und will der Sache nachgehen.

Uli Drescher / 11.03.14 / OTZ

 

Uli Drescher kommentiert die Zugehörigkeit von Oettersdorf zur Schleizer Feuerwehr

11.03.2014 - 08:22 Uhr

Uli Drescher über eine Lösung, die offenbar viel besser funktioniert als Kritiker einst dachten.

Porträt

Im Januar 2011, als bei der Feuerwehr in Oettersdorf die Luft brannte und man Bürgermeister Henry Carl (SPD) vorwarf, die Gemeinde nach Schleiz zu verkaufen mit der Feuerwehr als erstes Opfer und Feuerwehrmitglied Jochen Köhler aus der Feuerwehr ausgeschlossen wurde, da war ein ganzes Dorf gespalten. In der Folge zerlegte sich die Oettersdorfer Wehr selbst und Leitungsfunktionen waren nicht mehr zu besetzen. Damals ging der Bürgermeister im Interesse der Erhaltung des Brandschutzes den wohl einzig richtigen Weg - nach Schleiz. Die Schleizer Feuerwehr übernahm die versprengten Reste der Oettersdorfer Wehr und heute arbeiten Oettersdorfer Feuerwehrmitglieder Seite an Seite mit ihren Kollegen aus Schleiz. Ziel soll sein, im kommenden Jahr wieder eine eigenständige Feuerwehr in Oettersdorf zu bilden.

Die jetzige gute Zusammenarbeit zeigt, dass erstens niemand unersetzbar ist und zweitens die Vernunft am Ende gesiegt hat. Wenn sich ein Dorf wegen der Feuerwehr entzweit, hat niemand etwas davon.

Uli Drescher / 11.03.14 / OTZ

 

horizontal rule

 
Beförderungen


zur Feuerwehrfrau/ zum Feuerwehrmann

Jenny Fischer, Hannah Soboth, Ian Smith, Eric Pohl, Rico Müller (aus Schleiz)
Andreas Rögner (aus Oettersdorf)


zur Oberfeuerwehrfrau/ zum Oberfeuerwehrmann

Jennifer Körner, Florian Grüner (aus Schleiz)
Jörg Engelhardt (aus Oberböhmsdorf)
Ludwig Geschke, Renè Heydemann, Jörg Zschächner, Andre Ritter, Reinhard Ritter, Sebastian Hoffmann (aus Möschlitz)
Christian Bäse, Holger Diersch, Volkmar Heinig, Wolfgang Oertel, Christian Rimpel, Martin Weller (aus Langenbuch)
David Pöhlmann, Marcel Apel (aus Gräfenwarth)


zum Hauptfeuerwehrmann

Markus Schwindling, Andreas Gerland (aus Schleiz)
Jürgen Eismann, Sven Fritz, Jürgen Jacob, Sebastian Höfer (aus Grochwitz)
Heiko Zschach (aus Möschlitz)
Marcel Schaller, Paul Hirsch (aus Oettersdorf)
Ulrich Bauerfeind, Gunter Ender, Hartmut Heinig (aus Langenbuch)
Benjamin Schüppel, Steffen Köhler (aus Gräfenwarth)

zum Löschmeister

Simon Wetzel, Sebastian Dörr (aus Schleiz)
Simon Berger (aus Möschlitz)
Stephan Schaller (aus Oettersdorf)
Andreas Hegner, Mario Valentin, Franz Wenzel, Gerd Wurziger (aus Langenbuch)


(grün:  Beförderung in Abwesenheit)
 

horizontal rule

 
Auszeichnung/ Zugehörigkeiten
 
 
10 Jahre aktive Mitgliedschaft in der Feuerwehr

Renè Grimm, Simon Wetzel, Andreas Gerland, Sebastian Dörr (aus Schleiz)
Renè Heydemann, Steffen Zschächner (aus Möschlitz)
Ingo Bucklitsch, Christoph Harz (aus Oettersdorf)
Christian Bäse, Christian Rimpel, Martin Weller, Felix Schlotter, Holger Diersch (aus Langenbuch)


25 Jahre aktive Mitgliedschaft in der Feuerwehr

Mario Gräsel (aus Oettersdorf)
Ronny Schuberth (aus Schleiz)


40 Jahre aktive Mitgliedschaft in der Feuerwehr

Frank Kamprad, Karl- Heinz Ulmer (aus Schleiz)
Gundmar Glück, Jürgen Ludwig (aus Oberböhmsdorf)
Rainer Enke, Klaus Hofmann, Gert Reißig (aus Möschlitz)


50 Jahre aktive Mitgliedschaft in der Feuerwehr

Günter Kanz, Klaus Wieduwilt (aus Schleiz)

(grün:  Auszeichnung in Abwesenheit)


Allen genannten Kameradinnen und Kameraden Herzlichen Glückwunsch!