Aufgaben zu 100 Prozent erfüllt

Schleizer Feuerwehren schauen auf ein erfolgreiches Jahr 2008 zurück

 

Währenddessen die Politiker des Landes Thüringen die Einführung einer Feuerwehrrente diskutieren, hat Schleiz schon den ersten Anfang gemacht. Entlastungen beim Eintritt im städtischen Freibad, finanzielle Förderung der Kameradschaft und Aufwendungen zur Nachwuchsgewinnung sind die sofort wirksamen Maßnahmen, die die Bürgermeisterin Heidemarie Walther den Kameraden zur gemeinsamen Jahreshauptversammlung am 06.03.2009 präsentierte. Somit gehört Schleiz zu den ersten Gemeinden Thüringens, die für die Kameradinnen und Kameraden ihrer Stadt Entlastungen einführt um die Arbeit in den ehrenamtlichen Reihen zu unterstützen.
Wir begrüßen den Vorstoß und sagen DANKE!
 
 


Schon 60 Jahre ist der Kamerad Roland Ludwig bei der Oschitzer Feuerwehr (heute Einsatzgruppe von Schleiz). Im Rahmen der Jahreshauptversammlung aller Schleizer Feuerwehren 06.03.2009 wurde er dafür geehrt, ein sehr seltenes Jubiläum!
Wir gratulieren recht herzlich und wünschen Dir lieber Roland, viel Gesundheit und noch viele schöne Jahre, auch bei uns in der Alters- und Ehrenabteilung der Feuerwehr Schleiz.



Jahreshauptversammlung der Schleizer Feuerwehren

(von OTZ-Redakteur Uwe Lange Schleiz)

Die Feuerwehren der Stadt Schleiz können stolz von sich behaupten, die ihnen gestellten Aufgaben im vergangenen Jahr zu 100 Prozent erfüllt zu haben. "Jedem in Not geratenen Menschen oder Tier konnte situationsbedingt so effektiv wie möglich geholfen werden. Jeder Naturgewalt und jedem Unglück wurde mit viel Professionalität entgegengetreten und so die Schäden für die Umwelt und unsere Gesellschaft auf ein Minimum reduziert", dieses Fazit zog Stadtbrandmeister Ronny Schuberth zur Jahreshauptversammlung der Schleizer Feuerwehren am Freitag mit Blick auf die insgesamt geleistete Arbeit.

Tausende Stunden wurden allein bei den rund 150 Einsätzen geleistet - dementsprechend hoch ist auch der Anteil der Kameradinnen und Kameraden am gesamten Einsatzaufkommen im Saale-Orla-Kreis. Im Rahmen seines Grußwortes hatte Kreisbrandinspektor Uwe Tiersch sogar konkrete Zahlen parat: 780 Einsätze weist die Statistik für das Jahr 2008 aus. Demnach waren die Schleizer an fast 20 Prozent davon beteiligt - das bei 48 Wehren im Kreisgebiet.

Feuerwehrarbeit wäre unmöglich bzw. ganz schnell zum Scheitern verurteilt, könnten die Kameraden nicht auf den Rückenhalt der Familien und Partner bauen. Der Stadtbrandmeister nutzte die Versammlung, um für dieses Verständnis und auch für manch geopferte Stunde zu danken. "Die Feuerwehren der Stadt Schleiz wären nicht einsatzfähig, wenn die Arbeitgeber nicht mit viel Verständnis unsere Einsatzkräfte während der Arbeitszeit freistellen würden", solch würdigende Worte richtete er in der Folge auch an die Chefs regionaler Unternehmen und Einrichtungen.

Insgesamt 143 Einsatzkräfte zählt man in den Reihen der doch "recht gut aufgestellten" Schleizer Feuerwehren. Hauptproblem ist nach Aussage des Stadtbrandmeisters aber nicht vordergründig die Anzahl der insgesamt verfügbaren Einsatzkräfte in den Orten. Sorgen bereitet vielmehr in allen Wehren - auch in der Stützpunktfeuerwehr - die Verfügbarkeit von Einsatzkräften während der regelmäßigen Arbeitszeiten. "Es gibt Feuerwehren, die sind am Tag nicht in der Lage auszurücken", stellte der Stadtbrandmeister fest. Lösungen sind gefragt, schließlich geht es ja um die Sicherung der Einsatzbereitschaft. Eine Flächenstreuung von Technik kann nach Auffassung der Feuerwehrführung in Schleiz das Problem nicht lösen. Das ehrenamtliche Personal arbeitet eben oft nicht in der Gemeinde. In der Kreisstadt setzte man deshalb schon über Jahre auf eine schlagkräftige Stützpunktfeuerwehr "mit viel Technik und viel Ausbildung" sowie auf eine aufgabenbezogene Unterstützung durch die Ortsteilfeuerwehren.

Ein Foto vom Unfall mit elf beteiligten Pkw auf der A9 (OTZ berichtete) bildete quasi die Kulisse für einen dringenden Appell des Feuerwehr-Chefs an alle Parteien, von denen ein klares Bekenntnis zu einer leistungsfähigen Polizei in Schleiz erwartet wird. "Wir brauchen dringend die Beamten. Ich weiß nicht, wie wir wirklich sicher draußen arbeiten können, wenn die Polizei hier nicht mehr präsent ist."

   
Ein besonderer Dank der Stadt Schleiz und der Kameraden der Schleizer Feuerwehren gilt dem Alterskameraden Eberhard Schulz. Schon über Jahre verpflegt alle Einsatzkräfte zu Einsätzen, Übungen und Ausbildungen und schleppt die gesamten Kochzutaten ins Gerätehaus.
 
   
 
Für die gute Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren dankt der Stadtbrandmeister Ronny Schuberth im Auftrag aller Kameradinnen  und Kameraden der Bürgermeisterin der Stadt Schleiz (Bild links) und der Sachbearbeiterin für den Brandschutz in der Schleizer Stadtverwaltung, Frau Weschlke (Bild rechts)
 
Insgesamt 9841 Stunden Feuerwehrarbeit in der Freizeit

Wehrführer Axel Wöhrle blickt auf das Jahr 2008 zurück - Leicht rückläufige Einsatzzahlen registriert - Steigerung der Ausbildungs- und Übungszeiten

Von OTZ-Redakteur Uwe Lange

Schleiz. Im Rahmen seiner Rückschau auf das Feuerwehrjahr 2008, sprach Wehrführer Axel Wöhrle am Freitag zur Mitgliederversammlung u.a. von leicht rückläufigen Einsatzzahlen, aber auch von einer Steigerung der Ausbildungs- und Übungszeit. Denn die Technik, die bei uns jetzt auch immer mehr wird, benötigt einen größeren Aufwand, um diese zu beherrschen, so die Worte des Schleizers. Viele Zahlen wurden an diesem Abend genannt. Um auch für Außenstehende das hohe Engagement der Kameraden nachvollziehbarer zu machen, nun ein kurzer Blick in die Statistik: Trotz der Anfangs erwähnten rückläuftigen Einsatzzahl mit insgesamt 3366,75 Stunden, brachten die Feuerwehrkameraden der Stützpunktfeuerwehr Schleiz mit 6474,25 Ausbildungs-, Übungs- und Technikpflegestunden im vorigen Jahr insgesamt 9841 Stunden zur Feuerwehrarbeit in ihrer Freizeit auf.

2007 belief sich die Gesamtdienstzeit nach Angaben des Wehrführers auf 8152,50 Stunden. Dies ist wiederum eine massive Steigerung des Aufwandes, der wahrscheinlich nicht mehr übertroffen werden kann, so die Einschätzung von Axel Wöhrle. Deshalb war es auch ihm ein Bedürfnis allen Kameraden, deren Familien sowie den Arbeitgebern herzlich zu danken.

Stichwort Ausbildung: Neben den Maßnahmen vor Ort, qualifizierten sich 2008 auch Kameraden der Schleizer Feuerwehren an der Landesfeuerwehrschule in Bad Köstritz. So z.B. jeweils ein Kamerad zum Gerätewart, zum Leiter einer Feuerwehr, zum Gruppenführer und zum Zugführer. Drei Kameraden absolvierten die Qualifizierung Gefahrgut/Stufe 1 und zwei die für Strahlenschutz/Stufe 1. Erfreulich ist dabei, dass vier dieser Kameraden aus den Ortsteilen der Stadt Schleiz kamen, würdigte Stadtbrandmeister Ronny Schuberth.

Die aktuelle Einsatzstärke der Feuerwehr Schleiz und Oschitz beträgt derzeit 41 Feuerwehrdienstleistende. Dem allgemeinen Trend folgend, gab es in den vergangenen 12 Monaten auch hier ein Auf und Ab. Bereits zu Jahresbeginn stieß Sabine Grimm neu zur Truppe. Seit Juni verstärkt mit Christian Gregorski ein ehemaliger Liebengrüner Feuerwehrmann die Schleizer Reihen.
Der neuste, aber ebenso willkommene Neuzugang ist der Kamerad Julian Staps, der als ehemaliger Triptiser Kamerad ebenfalls auf einen reichen Erfahrungsschatz zurückblicken kann und somit für uns ohne lange Ausbildung einsetzbar ist, stellte der Schleizer Wehrführer fest. Im Rahmen der Jahreshauptversammlung wurden acht Kameradinnen und Kameraden - der Schleizer Feuerwehren insgesamt - in die Einsatzabteilung übernommen.

Ziel für die nächsten Jahre muss ein - das wurde vom Wehrführer eindeutig formuliert - die Anzahl der Einsatzkräfte der Feuerwehr Schleiz zu erhöhen. Dazu müssen nach seinen Worten alle Mittel und Möglichkeiten genutzt werden, um das Ehrenamt Feuerwehr wieder attraktiver zu gestalten. Nur so sei
Nachwuchs für diese wichtige Arbeit zu gewinnen.

In sich hat es auch die Einsatzstatistik der Schleizer Feuerwehr. Mit vielen Bildern dokumentierte Axel Wöhrle die Arbeit der Wehr zum Schutz von Menschen und Sachwerten. Vom 1.Januar bis 28.Dezember 2008 spannt sich da der Bogen. Er erinnerte u.a. an den 25. und 26.März, als die Wehr insgesamt sechs Einsätze fuhr: eine sehr starke seelische und körperliche Belastung.
Oftmals wurden den Kameraden dabei auch die Grenzen des Machbaren aufgezeigt. Ausdrücklich gewürdigt wurde, dass Dank der Umsicht aller die Einsätze in Verbindung mit Sturmtief Emma unfallfrei über die Bühne
gingen.

 
 
Für die 10, 25, 40 und 60 Jahre Zugehörigkeit in der Freiwilligen Feuerwehr wurden Kameraden der Schleizer Feuerwehren geehrt. Allen Herzlichen Glückwunsch!
 
 
Zum Feuerwehrmann/ Feuerwehrfrau, Oberfeuerwehrmann, Hauptfeuerwehrmann, Löschmeister und Oberlöschmeister wurden einige Kameradinnen und Kameraden im Rahmen der Jahreshauptversammlung befördert.  Allen Herzlichen Glückwunsch!
 
 
Seit 26.02.20009 ist es möglich:  In Thüringen gibt es offiziell weibliche Dienstgrade. In den Genuss konnte als eine der ersten Frauen Thüringens die Kameradin Sabine Grimm aus Schleiz kommen. Sie wurde zur Feuerwehrfrau befördert, nachdem sie erfolgreich ihre Feuerwehrgrundausbildung abgeschlossen hat. 
Herzlichen Glückwunsch!